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So viele Chancen für Abiturienten wie in diesem Herbst gab es noch nie: Ergreifen Sie sie!

Vielen Abiturienten dieses Jahres geht es so wie Katharina. Sie will auf keinen Fall von Zuhause weg. Sie ist gerade erst achtzehn geworden, hat noch keinen Führerschein und so gar keine Idee, was sie beruflich mal machen will.
Die letzten  beiden Schuljahre waren nicht nur wegen des vielen Fernunterrichts und nicht gerade toll, das Abi ist ganz gut bestanden, und den Gedanken an die Zukunft hat sie erfolgreich ausgeblendet. Und jetzt möchte sie am liebsten „erstmal“ nichts tun. Das hat sie aber schon seit der Abifeier gemacht, eben nichts.
Urlaub mit den Eltern in Dänemark, dann mit der Oma in Spanien. Das war auch Ausland genug, einen längeren Auslandsaufenthalt, wie ihn viele nach dem Abi machen, kann sie sich überhaupt nicht vorstellen. Die jüngeren Schwestern sind auch kein Ansporn. Ihr Freundeskreis ist gerade dabei, in alle Himmelsrichtungen auseinanderzugehen. Die meisten von ihnen beginnen ein Studium und ziehen weg, einer pendelt jeden Tag von Düsseldorf für seine Ausbildung nach Wuppertal. So verführerisch der Gedanke sein mag, nach zwölf Jahren Schule mal jeden Tag bis mittags im Bett zu liegen, so blöd ist es spätestens in ein, zwei Monaten zu merken, dass man damit alleine ist. Irgendwie abgehängt. Das berichten mir auch Jahr für Jahr diejenigen, die sich das Nichtstun so schön ausgemalt hatten. Die Clique aus der Schule, die beste Freundin, alle sind weg oder beschäftigt. Was also wäre besser als Nichtstun? Ich denke: sich informieren und interessieren. Was würde ich gern ausprobieren? Womit beschäftige ich mich, wenn ich Zeit habe? Dann kann ich überlegen, welcher Beruf oder welches Studienfach denn mit den eigenen Interessen übereinstimmt. Und ich kann noch etwas anfangen, denn in diesem September ist noch ganz viel möglich. Vielleicht fällt die Entscheidung sogar leichter, wenn ich nicht das Gefühl habe, es wäre eine Entscheidung für immer, sondern erstmal nur für ein Jahr. Ich gönne mir ein Probejahr statt ein Jahr Nichtstun.

Die Studienplatzbörse der Hochschulrektorenkonferenz hochschulkompass.de listet knapp 2.300 Studiengänge an staatlichen Hochschulen auf, für die eine Einschreibung zum jetzt beginnenden Wintersemester noch möglich ist.

Die Kammern IKH und HWK melden auf ihrer gemeinsamen Internetplattform future-togo.de so viele freie Ausbildungsstellen wie nie zuvor. Ich rate eindeutig dazu, sich auf etwas Neues einzulassen, ob ein Studium oder (wahrscheinlicher, weil eher wohnortnah) eine Ausbildung. Wenn es dann passt, prima. Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Nach meiner Erfahrung passt es meistens. Katharina könnte in einer Ausbildung etwas praktisch machen, eigenes Geld verdienen und sich eine erste berufliche Basis schaffen. Von neuen und netten Kollegen und gutem Selbstwertgefühl will ich hier gar nicht reden. Und falls der gewählte Beruf gar nicht passen sollte, macht sich ein Versuch im Lebenslauf auf jeden Fall besser als ein Jahr chillen. Also: Raus aus dem Kinderzimmer und rein in einen neuen Lebensabschnitt starten!

 

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