m/w/d ist der aktuelle Zusatz bei Stellenanzeigen. Nachdem sich endlich überall durchgesetzt hatte, Stellen in männlicher und weiblicher Form zu bezeichnen (Ingenieur/ Ingenieurin für Maschinenbau, oder wenigstens Elektriker/in oder Verkäufer/in), dominiert heute allein die männliche Form mit dem Zusatz m/w/d. Was ist zu erwarten? M fühlt sich angesprochen, W und D zweifeln, ob sie gemeint sind.
Nach einer Studie der Stellenbörse Jobware schauen Frauen Stellenanzeigen doppelt so lange an wie Männer. Sie sind sehr viel selbstkritischer und es dauert, bis sie sich zu einer Bewerbung durchringen. Eine Studie zum Bewerbungsverhalten von Personen, die sich selbst als divers einstufen, liegt nicht vor. Frauen betrachten im Durchschnitt 19 Anzeigen, bevor sie sich auf eine davon bewerben. Sie entscheiden sehr viel kritischer als Männer, ob sie für die Stelle geeignet sind. Die Frauenfrage lautet: Passe ich zu der Stelle? Das ist schlecht. Männer sind flotter und selbstbewusster. Wenn sie etwas in der Anzeige positiv anspricht, ist sofort klar: Ich bewerbe mich.
Eigentlich scheinen Männer eher zu denken: Passt die Stelle zu mir? Dabei werden Anforderungen im Stellenprofil, die „mann“ überhaupt nicht erfüllt, gern mal übersehen. Frauen haben da offensichtlich viel mehr Selbstzweifel und werden von manchen Begriffen schneller abgeschreckt.
Wörter wie durchsetzungsstark oder selbstständig sind Killer, wer die als Arbeitgeber benutzt, muss nicht auf Bewerbungen von Frauen warten. Will man Frauen anlocken, sollte man unbedingt die Worte kommunikativ und gewissenhaft in der Stellenanzeige unterbringen.
Was lernen wir daraus?
Liebe Leserin, lesen Sie eine Stellenanzeige durch und überlegen Sie, warum Sie sich darauf bewerben wollen oder warum nicht. Ist das, was Sie abhält, ein hartes Kriterium, wie eine bestimmte Ausbildung oder Kenntnisse einer Fremdsprache, die Sie nicht haben? Oder wurden Sie nur von der Wortwahl in der Anzeige abgeschreckt? Dann machen Sie sich das klar und bewerben Sie sich trotzdem!
Beschreiben Sie Ihr Können, Ihre beruflichen Qualifikationen, Ihre Erfolge. Und überzeugen Sie Ihren zukünftigen Arbeitgeber mit Selbstbewusstsein.